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92. Treffpunkt WissensWerte: Von Käfern, Sternen, Herbonauten

  • Veröffentlichungsdatum 11.12.2017
Michael Scherer

Sie sammeln Bürger*innen zum gemeinsamen Sternegucken, Besucher*innenperspektiven für das Museum der Zukunft oder schlicht Pflanzen und Fossilien – die Gäste des 92. Treffpunkts Wissenswerte, den wir gemeinsam mit Inforadio(rbb) ausrichteten. In unserem Blogbeitrag berichtet Moderator Thomas Prinzler von der Veranstaltung.

„Wie können wir Besucher*innen teilhaben lassen und nutzbar machen für die Forschung?“ – das ist eine zentrale Frage, die Dr. Wiebke Rössig, Projektkoordinatorin Besucherpartizipation am Museum für Naturkunde (Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung) umtreibt. Am Botanischen Garten und Museum hat man u.a. dafür das Projekt „Herbonauten“ gestartet. „Wir bitten um die Expertise von Bürgern“, sagt Agnes Kirchhoff. 4 Millionen Belege des Herbariums in Sütterlin- oder kyrillischer Schrift warten darauf, entziffert zu werden. Das können die Mitarbeiter*innen alleine nicht schaffen. Auch die etwa 6000 unter optimalen Bedingungen sichtbaren Sterne der Milchstraße zu zählen, ist für Christopher Kyba vom Projekt „Verlust der Nacht“ am GFZ Potsdam unmöglich. Mit der von ihm mit entwickelten Smartphone-App können nun viele Bürger weltweit die Sichtbarkeit der Sterne überprüfen, um den Wissenschaftler*innenn verlässliche Daten über die Lichtverschmutzung zu liefern.

„Dafür, für Citizen Science,  brauchen wir aber eine viel stärkere  Projektförderung“,  fordert  Dr. Kyba. Rund 300 Initiativen hätten sich im vergangenen Jahr auf eine Förderausschreibung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung  gemeldet. Das sei überraschend gewesen, so Markus Weißkopf, Geschäftsführer Wissenschaft im Dialog gGmbH. In Zeiten von Fake News und Alternativen Fakten komme es verstärkt auf  Bürgerbeteiligung, Kommunikation und Vertrauen an, „dass die Menschen sehen können, dass wir in der Wissenschaft für das Wohl der Gemeinschaft forschen und auf der gleichen Wertebasis unterwegs sind.“    
Je mehr Menschen sich in Forschungsfragestellungen einbringen, meint Dr. Rössig, desto mehr Perspektiven gäbe es in und für die Wissenschaft.

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Die Veranstaltungsreihe zu aktuellen Technologiethemen. In Kooperation mit rbb24 Inforadio.