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So war es für uns auf der re:publica

  • Rubrik Aus der Stiftung
  • Veröffentlichungsdatum 13.05.2019
Frauke Nippel

Die re:publica ist für mich seit Jahren ein Highlight des nicht gerade unattraktiven Berliner Veranstaltungskalenders. In diesem Jahr hat es besonders viel Spaß gemacht, weil wir als Technologiestiftung selbst mit einem vielfältigen Programm vertreten waren. Ein Rückblick.

Copyright: Stefanie Loos/re:publica

1. Tag: Hacking Box und kulturBdigital

Hacking Box goes re:publica

Auf die Hacking Box aufmerksam machen? Wir wissen manchmal selbst nicht, ob das eine gute Idee ist, weil wir die Nachfragen nicht immer bedienen können. Die Box, für die Hardware wie Arduinos und Raspberry Pis, Sensoren, Filter etc. je nach „Kunden“wunsch zusammengestellt werden kann, ist eigentlich immer unterwegs...

Doch auf der re:publica durfte sie nicht fehlen: Der Code, den zu erstellen man mit der Hacking Box spielerisch lernen kann, ist einfach die Grundlage der Digitalisierung und für uns deshalb ein wichtiges Bildungsthema.

Am Stand in der große Halle waren die Bedingungen am 7. Mai natürlich nicht optimal, um sich ins Thema zu versenken und so blieben die Gespräche mit den Besucher*innen meist etwas an der Oberfläche. Als Statement für Digitale Bildung und „Machen“ war der Stand trotzdem sehr wichtig. Viele Besucher*innen haben hoffentlich die Kontaktdaten mitgenommen. Ansonsten: hier klicken für mehr Infos zur Hacking Box.

kulturBdigital gleich zweimal im Programm vertreten

Kultursenator Dr. Klaus Lederer, für dessen Verwaltung wir zurzeit den Innovationsfonds für die Digitalisierung des Berliner Kulturbetriebs vorbereiten, nennt den Fonds verkürzt manchmal „Experimentierfonds“. Das war bei der Podiumsdiskussion am 7. Mai auf Stage 8 der re:publica zu hören. Auf dem Podium saßen der Senator, unser Vorstandsvorsitzender Nicolas Zimmer und mit der Bonner Kulturdezernentin Dr. Birgit Schneider-Bönninger auch eine „Praktikerin“, um über Kultur und Digitalisierung zu sprechen.

Der Ansatz, Raum zu schaffen und die richtigen Leute zusammenzubringen, damit Dinge ausprobiert werden können, liegt uns sehr am Herzen. Er hat sich im Übrigen auch schon bewährt: In der Vorbereitungsphase für den Fonds haben wir die Bedarfe der Kulturschaffenden erfasst und und greifen im kulturBdigital Lab Themen wie bspw. Barrierefreiheit, Suchmaschinenoptimierung, Videodreh und Digitales Mindset in Informationsveranstaltungen und Workshops auf.

An anderen Stellen experimentieren wir weiter. So boten wir nach der Podiumsdiskussion am Nachmittag eine Veranstaltung im Loft J an, bei der wir Kulturschaffende und Entwickler*innen zusammenbrachten. Bei der Veranstaltung pitchten Kulturämter, Theater und andere Kultureinrichtungen – insgesamt fünf Einrichtungen aus ganz Berlin – zu Ideen, die sie gerne umsetzen möchten und für die sie technische Unterstützung suchen. Interessierte Entwickler*- und Designer*innen sind nach wie vor herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.

Weitere Informationen

2. Tag: Open Data und CityLab Berlin

Clash of Cultures? Verwaltung und Techies

Die Verwaltungen brauchen die Techies und die Techies brauchen moderne, effiziente Verwaltungen. Aber die Beziehungen zwischen den beiden Welten sind spannungsreich – und werden es auch immer bleiben, weil die beiden Welten sehr unterschiedlich ticken. So könnte man die interessante Diskussion zusammenfassen, die Kollegin Tori Dykes am Nachmittag des 8. Mai auf Stage 8 moderierte. Sie arbeitet für ODIS, die Open Data Informationsstelle für die Berliner Verwaltungen und kennt beide Seiten gut.

Man braucht sich nur anzuschauen, wie unterschiedlich die Fehlerkultur in beiden Bereichen aussieht: Während junge Entwickler*innen häufig erst mal probieren und Fehler eher als Lernprogramm sehen, dreht sich bei der Verwaltung alles darum, Fehler zu vermeiden, um nicht im rechtsfreien Raum zu agieren. Beide Denkweisen sind aus sich heraus verständlich und richtig, Kompromisse schwer vorstellbar.

Trotzdem: Dass beispielsweise Projektanträge scheitern, weil trotz aller Digitalisierung zum Schluss alles ausgedruckt und mit der persönlichen Unterschrift der Antragsteller*innen versehen werden müssen, dass pdfs immer noch in vielen Fällen nach Überzeugung der Verwaltungen das Ende der Digitalisierung darstellen: Das alles muss nicht sein - und wird sich hoffentlich bald auch ändern. Immerhin steht dem Öffentlichen Dienst ein deutlicher Generationenwechsel bevor.

Last but not least: Eine Bühne für das geplante City Lab

Bereits bei der Diskussion zu den unterschiedlichen Kulturen mit Tori Dykes war es angeklungen: Das City Lab Berlin, das im Juni offiziell eröffnet wird und das wir mit Unterstützung der Senatskanzlei betreiben werden, soll ein Labor für die unterschiedlichen Welten Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Startups in der Stadt werden. Ziel ist es, die weitere Digitalisierung der Stadtinfrastruktur voranzutreiben und dabei allen Akteur*innen der Stadtgesellschaft die Möglichkeit der Mitwirkung zu geben.

Einen ersten Einblick in den Stand der Planungen konnte Benjamin Seibel, der das City Lab leitet, dem re:publica-Publikum am Nachmittag des 8. Mai auf Stage 3 bieten.

Das Lab wird selbst Projekte durchführen und Workshops anbieten, fungiert aber auch als Ausstellungsraum für beispielhafte Smart City-Projekte, die bereits erfolgreich laufen. Wer bei der Präsentation auf der re:publica nicht sein konnte: Eine erste Information zum CityLab Berlin bietet die neue Website. Wir werden in Zukunft auch laufend über das Projekt berichten.

CityLAB Berlin

Gut gelaunte Menschen stehen vor dem Eingang des CityLABs

Im CityLAB wird Innovation und Partizipation zusammen­gedacht: Verwaltung und Stadtgesellschaft arbeiten hier gemeinsam an Lösungen für das digitale Berlin von Morgen.


Zielgruppe

Stadtgesellschaft und Verwaltung