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Das war der #BODDy19

Porträt von Julia Zimmermann
  • Veröffentlichungsdatum 15.11.2019
Julia Zimmermann

Initiiert von der Landesinitiative Projekt Zukunft der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe fand der diesjährige Berlin Open Data Day (BODDy) in Zusammenarbeit mit der Open Knowledge Foundation am 5. November 2019 in Berlin-Mitte statt. Unter dem Motto „Intelligent Data“ trafen sich über 150 Vertreter*innen der Berliner Verwaltung & Wirtschaft und der Open-Data-Community, um über den Status Quo politischer Dateninfrastrukturen und deren Anwendung als Open Data zu sprechen.

Eröffnet wurde der neunte Berlin Open Data Day von Thomas Krause, Referatsleiter Digitalisierung, Mobilität, Gesundheitswirtschaft, Medien und Kreativwirtschaft in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, der eine kurze thematische Einführung bot und auf Vorteile und Symbolkraft von offenen Daten für die Verwaltungslandschaft hinwies.

Riesige Datensätze – wenig Datenadministration

Die Verwaltungen der Stadt verfügen über eine Fülle an hochwertigen Daten, die u.a. für Berichterstattungen an Bund und Land genutzt und teilweise veröffentlicht werden. Große Hürde bei der Datenadministration sind jedoch fehlende Ressourcen und alte Arbeits- und Denkmuster, die es schier unmöglich machen, die Menge an Daten gemäß den Qualitätsanforderungen an offenen Daten aufzubereiten. Sebastian Askar, stellvertretender Referatsleiter Digitalisierung in der Berliner Senatsverwaltung, meint: „Open Data muss zur Chefsache gemacht werden.“

Nur so kann den Daten ein höherer Stellenwert beigemessen und der Weg für eine konsistente Datenhaltung im Sinne der Bürger*innen bereitet werden. Denn die haben ein Anrecht auf offene Daten und deren freie Nutzung. Die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen: Neben einer gesteigerten Lebensqualität durch innovative, datengestützte Services, etwa im Straßenverkehr oder bei der Barrierefreiheit, könnten im Umkehrschluss Aufgaben für die städtische Verwaltung einfacher und schneller erledigt werden.

 

Qualität als essentielle Grundlage

Im ersten von zwei Programmteilen des BODDy19 diskutierte das Panel um Elisa Lindinger (Prototypefund, OKF DE), Ulrike Thalheim (OK-Lab), Falk Steiner (Bertelsmann Stiftung) und Dr. Jens Klessmann (Frauenhofer FOKUS), moderiert von Aline Blankertz (Stiftung Neue Verantwortung), über die Bedeutung von Datenqualität für algorithmische Systeme.

Dabei waren sich alle Teilnehmer*innen des Panels einig: Die Qualität der Daten ist essentielle Grundlage für jede weitere Nutzung – beispielsweise für Programmierschnittstellen (APIs) oder zum Training intelligenter Algorithmen. Ein wichtiger Schritt in Richtung Datenqualität stellt dabei das Open-Data-Handbuch dar, welches auf dem diesjährigen BODDy veröffentlicht wurde. Zu finden ist das Handbuch, natürlich als Open Source, auf GitHub und kann darüber hinaus kostenlos bestellt werden.

 

Von der Theorie in die Praxis

Im zweiten Programmteil des BODDy wurde das Thema Open Data in der Berliner Verwaltung schließlich von der praktischen Seite beleuchtet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten aktuelle Open-Data-Anwendungen, Apps und Plattformen von Community und Verwaltung wie etwa „Bezirksregionenprofile“, den „HappyBike Index“ und „Neue Fahrradbügel für Bezirke“ oder aber auch die „Umweltdatenschule“ und das „Wasserportal“ in kurzen Pitches kennenlernen und an verschiedenen Workstations ausprobieren.

Doch zunächst lag der Fokus auf der wichtigen Rolle der Open Data Informationsstelle (ODIS), die wir vor gut eineinhalb Jahren mit Förderung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gegründet haben. Kollegin Victoria Boeck stellte ODIS zunächst in einer kurzen Präsentation vor und zeigte, in welcher Form ODIS bei der Beratung öffentlicher Einrichtungen behilflich sein kann. Denn: Vielerorts wissen öffentliche Einrichtungen und Verwaltungen nicht genau, welche Daten sie besitzen und wie oder wofür sie diese, falls möglich, nutzbar machen könnten.

Dass ODIS bereits erfolgreich Projekte begleitet und umsetzt, wurde im Anschluss durch die Präsentation von Ulrich Binner, Datenkoordinator des Bezirks Tempelhof-Schöneberg, und unserer Kollegin Alexandra Kapp untermauert. Vorgestellt wurde ein webbasierter Prototyp, der die Bezirksregionenprofile Berlins nicht nur digitalisiert, sondern darüber hinaus interaktiv erlebbar macht. Ulrich Binner ging dabei zunächst auf die Besonderheiten der Berliner Bezirksregionenprofile für die Städteplanung und -entwicklung Berlins ein. Alexandra erläuterte schließlich, welche konkreten Vorteile die Digitalisierung & webbasierte Visualisierung der Dokumente hat und führte im Anschluss an die Präsentation live durch den Prototypen.

Open-Data-Projekte und -Prototypen sind das Kerngeschäft von ODIS. ODIS fungiert als Partnerin und Ansprechpartnerin bei der Umsetzung von Open-Data-Projekten und ist offen für jeglichen Kontakt, Ideen und offene Datensätze. Denn: Im Idealfall bieten offene Daten die Grundlage für bessere Kommunikation, enorme Zeitersparnisse, neue Erkenntnisse, bessere Produkte und Entscheidungen.

Für weitere Informationen und/oder Fragen zur Open Data Informationsstelle bitte direkt bei Victoria Boeck melden.

Für Informationen und/oder Fragen rund um das Thema Bezirksregionenprofile ist Alexandra Kapp die direkte Ansprechpartnerin.

Auf der Website von Projekt Zukunft stehen die Präsentationen des Berlin Open Data Day 2019 zum Download bereit.
 

 

ODIS

Die Open Data Informationsstelle Berlin (ODIS) begleitet die Stadt auf dem Weg zu einer partizipativen, nachhaltigen und datengetriebenen Gesellschaft mit dem Schwerpunkt auf die Bereitstellung und Nutzung offener Daten.


Zielgruppe

Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft