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Fortbildung 'Nichts zu verbergen? Das wird teuer'

  • Veröffentlichungsdatum 04.10.2016
Michael Scherer

Wie viel würden Sie für einen Liter Milch ausgeben? 69 Cent? 90 Cent? Oder mehr? Wie viel für ein iPhone?

Schon bei diesen einfachen Fragen zeigt sich, wie unterschiedlich wir Produkte bewerten und wie viel sie uns wert sind. Dass diese subjektiven Vorstellungen nützlich für Firmen off- und online sind, ist vielen nicht klar. Wenn Firmen nun auch noch Zugriff auf die Nutzerprofile haben, die wir es über die sozialen Medien und Browserverlauf über uns verbreiten, sind wir plötzlich  gläserne Kunden, über deren Vorlieben und Abneigungen sie bestens informiert sind. Das dies nicht nur in der Theorie möglich ist, zeigen immer wieder Vorstöße von Unternehmen, wie zuletzt in der Schweiz.

Pädagogen und Multiplikatoren aus dem Bildungsbereich trafen sich am 29. September zur Fortbildung „Nichts zu verbergen? Das wird teuer!“, um neue Methoden und Inhalte kennenzulernen, mit denen sie gemeinsam mit Schülern und jungen Erwachsenen Themen zur Profilbildung, Preisdiskriminierung und zum Datenschutz erarbeiten können. Unter der Anleitung von Dennis Romberg, der die Technologiestiftung als Daten- und Verbraucherschutzexperte in der Kampagne Smarte Bürger unterstützt hat, durchliefen die Teilnehmer *innen den Smarte Bürger Parcours und diskutierten über Aufklärungsmethoden und Strategien, um bewusster mit privaten Daten umzugehen.

Besonderes Interesse gab es für Tipps zum Schutz vor unliebsamen Zugriffen auf Privatprofile und für die Aufklärung über die unterschiedlichen Preise, die durch Geolocation, Browsergeschichte oder gespeicherte Nutzerprofile verschiedenen Nutzern angeboten werden können.

Am Ende der knapp zwei Stunden waren fast alle Fragen beantwortet – aber wie immer sind neue Diskussionspunkte dazu gekommen. So bleibt zum Beispiel abzuwarten, wie sich die Verwaltungsanordnung des Hamburger Datenschutzbeauftragten entwickeln wird, die Facebook verbietet, WhatsApp Daten für sich zu nutzen.

Informationen rund um Verbraucherschutz in der digitalen Welt:
@smartebuerger
www.smarte-buerger.de