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11. LoRaWAN und TTN-Treffen in der Technologiestiftung

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  • Veröffentlichungsdatum 02.12.2019
Dr. Christian Hammel

Am 29.11. traf sich die Community bei uns in der Technologiestiftung, diskutierte den Stand der Dinge zum Berliner LoRaWAN-Netz von The Things Network und networkte anschließend persönlich.

Über die Details des Treffens wurde im Blog von TTN Berlin schon ausführlich berichtet. Hier wie immer nur einige fazithafte Stichworte:

  • In Berlin sind aktuell 167 Gateways registriert, davon sind meist um 120 auch tatsächlich in Betrieb. Die Berliner LoRaWAN-Community hat überschlägig rund 45.000 € an reinen Hardwarekosten aus ihrer jeweils eigenen Tasche finanziert. Dazu gehören private Taschen, Spenden und Unternehmen, die mit dem offenen Netz arbeiten. Mitmachen im Mitmach-Netz scheint also zu funktionieren.
  • Die Diskussion der Community mit dem Vertreter des Smart City Netzwerks war interessant und führte zu regem Kontaktaustausch. Ich freue mich, dass die Sinnhaftigkeit von Schmalbandfunk wie LoRaWAN sich immer weiter herumspricht. Vor dem Hintergrund, dass Schmalbandfunk für kurze Distanzen längst die Baumärkte und Wohnzimmer erobert hat (das ist der Kern von „smart home“), war es für mich ohnehin eine Frage der Zeit, bis es offensichtlich wird, dass die Langstreckenvariante gut zu „smart city“ passt. Die Berliner Infrastrukturbetreiber haben das Thema ja schon länger auf dem Radar, auch das Bezirksamt Pankow und die IHK haben es bereits aufgegriffen. Schöne Entwicklung.
  • Besonders erfreulich finde ich spontane Unterstützungen: Ein Communitymitglied hat auf einer Messe ein Lorix One outdoor-Gateway als Spende an die Community erhalten, für das nun ein hochgelegener Standort in Hellersdorf akquiriert werden soll, wo die TTN-Versorgung noch ausbaufähig ist. Ein  weiteres Communitymitglied hat sich spontan bereit erklärt, einen Listserver für die Community auf seinem Server zu hosten. Gegenseitige Unterstützungszusagen einzelner Teilnehmer muss man kaum erwähnen – dafür sind die Treffen ja da.
  • Einige Dinge, so zeigte sich, müssen Mitglieder der Community allerdings immer wieder klarstellen, deshalb seien sie hier wiederholt und im nachstehenden Bild nochmal gezeigt.
  • Der Vorteil von LoRaWAN-Netzen gegenüber Mobilfunklösungen liegt darin, dass man sich Konnektivität dort verschaffen kann, wo man sie braucht und nicht warten muss, ob die Mobilfunker jemals einen Mast aufstellen, dessen Signale bis in den Keller reichen. Das gilt für TTN ebenso wie für vollständig private Netze, die man sich bei einem der einschlägigen Anbieter kauft.
  • TTN in der Communityversion heißt selbst machen. Im Gegenzug muss man auch niemanden um Erlaubnis fragen, sehr teuer ist es auch nicht und wenn man nicht alles von einem Diesntleister machen lässt, lernt man noch etwas dabei. Aus der Community bekommt man in der Regel Tipps zu technischen Fragen und für den Einstieg. Ein „Servicelevel“ darf man aber nicht erwarten, da die Community sich nicht als alternatives Dienstleistungsunternehmen betrachtet. Das muss man schon selbst herstellen, und sei es, dass man root oder Ruth dafür qualifiziert.
  • Auch in einem offenen Netz sind private Daten privat. Die Daten sind zwischen dem (eigenen!) Endgerät und der (eigenen!) Anwendung, die die Daten nutzt, AES verschlüsselt. Übliche Sicherheitsmaßnahmen wie einen Replay-Schutz gibt es übrigens auch.