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Smart City Berlin: Neue Power für die Stadt

Energie ist ein entscheidendes Zukunftsthema. Für Energieversorger,*innen, Energieverbraucher*innen und auch für angrenzende Bereiche, wie beispielsweise die Stadtplanung und die Immobilienwirtschaft. Wir zeigen hier eine Auswahl der zahlreichen Projekte und Initiativen in unserer Stadt.

Wieso Energiethemen so wichtig sind, ist bekannt: Der CO2-Ausstoss soll reduziert werden, damit die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad gemindert wird. So ist es im Pariser Klimaabkommen vereinbart. Berlin will seinen Beitrag leisten und bis 2050 eine neutrale Klimabilanz erreichen. Möglich wird das durch Energieeffizienz, den Einsatz erneuerbarer Energie und den Ausbau von intelligenter Netz- und Steuerungstechnologie. Ein wichtiger Bestandteil ist die digitale Vernetzung, die aber auch eine immer komplexere und schwerer zu handhabende Technik zur Folge hat. Da liegt es nahe, dass es großes Interesse an einfachen und smarten Lösungen für bezahlbare Energie mit gleichzeitig positiver CO2-Bilanz gibt. 

Berlin wird ohne Kohle smart

Berlin verbrennt keine Braunkohle mehr. Das letzte große Kraftwerk wird auf  klimafreundlicheres Ferngas umgestellt. Das ist ein zukunftsweisender Anfang, aber da muss noch mehr passieren. Windräder und Photovoltaik sammeln heute schon teilweise mehr Energie als verbraucht werden kann. Die Einbindung dieser regenerativer Energie in unser Energienetz ist schwierig. Wie es gelingen kann, wird in einem der aktuellsten und umfassendsten Forschungsvorhaben für die Smart City und das Internet der Energie WindNODE erforscht. Das Projekt erstreckt sich über weite Teile des nordostdeutschen Raumes. In Berlin werden mehrere Teilprojekte umgesetzt, darunter ein Demonstrator im Bezirk Prenzlauer Berg. Das Konzept wird lokale Blockheizkraftwerke mit Energiespeichern vernetzen und damit einen Beitrag für die Energiewende der Stadt und konkret für den Energiekunden und Bewohner*innen des Stadtteils leisten.

"Bei WindNODE steht die Frage im Mittelpunkt, wie große Mengen volatiler Erneuerbarer sicher ins System integriert werden können, indem Flexibilitäten auf den verschiedenen Wertschöpfungsstufen identifiziert, vernetzt und genutzt werden." Markus Graebig, Projektleiter 

Ideen für die Energiewende beim EnergyHack 2017

Unter dem Motto "Du hast die Wahl!" fand dieses Jahr der EnergyHack statt. Das Infralab auf dem Euref Campus war der Gastgeber des Hackathon, der auf Initiative des WindNODE-Projektes veranstaltet wurde. Gemeinsam luden Stromnetz Berlin, Open Knowlege Foundation, wir und weitere Partner*innen ein, smarte Anwendungen mit offenen Energiedaten zu entwickelt. Von Programmierer*innen bis zu interessierten Laien, von Unternehmer*innen bis zu Startups trafen sich sehr motivierte Menschen aller Altersgruppen, um gemeinsam an Lösungen für eine flexible und effiziente Energieversorgung der Zukunft zu arbeiten.

Einige Ergebnisse im kurzen Überblick:

  • X-Energy2050: Vorschlag zur Visualisierung von Energiedaten in Deutschland. Als Adaption von knutator2.github.io/energy_2050/ mit www.smard.de/
  • AR Netz: experimentelle Augmented Reality App, die eine Karte der Berliner Bezirke projiziert. Viertelstündig aktualisiert wird der Stromverbrauch und die Stromproduktion dargestellt. So können die Daten des Stromnetzes Berlin auf spielerische Art und Weise entdecken werden und Planer*innen erhalten ein Tool für Lösungen zum effizienteren Verbrauch.
  • Light Pollution: Welche Auswirkungen hätte es auf die Lichtverschmutzung und den Stromverbrauch, wenn die vor Jahren verbauten Leuchtmittel der öffentlichen Beleuchtung auf LEDs umgerüstet werden? Am Beispiel des Gebietes rund um den EUREF-Campus wurden die Auswirkungen exemplarisch visualisiert.

Weitere Infos auf Hackdash

Wo der Spaß aufhört und die Arbeit anfängt, muss Geld fließen. Dafür sind innerhalb des Projektes WindNode bis zum Jahr 2020 über 60.000 Euro für die Entwicklung von Prototypen eingestellt. Welche Projekte die Förderung erhalten, wird noch bekannt gegeben. Auf jeden Fall werden zwei weitere Veranstaltungen folgen, die innovative Prozesse und Kooperationen fördern.

Weitere Veranstaltungen zum Thema

Vernetzte Energie im Quartier

Seit 2015 veranstalten wir eine Reihe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, zukunftsweisende Projekte vorzustellen. Wir wollen damit zeigen, wie die Energiewende umgesetzt werden kann und damit die Berliner Klimaziele erreicht werden. Für Anfang Dezember planen wir eine weitere Veranstaltung, bei der wir z.B. über energietechnische Qualifizierungsmöglichkeiten berichten werden. Das Highlight dieses Treffen wird die Vorstellung der Veröffentlichung zu unserer Veranstaltungsreihe. Darin werden alle bisher präsentierten Projekte, mit kurzer, inhaltlicher Beschreibung, Verortung im Stadtgebiet und Ansprechpartner dargestellt.  Damit ist die Veranstaltungsreihe jedoch keinesfalls beendet. Auch im kommenden Jahr werden wir im Frühling zu einer neuen Veranstaltung mit aktuellen Projekten aus der Welt der vernetzten Energie im Quartier einladen.

Das Thema Energiewende hat an Brisanz nicht verloren und steht weiter auf unserer Agenda.

Vorabbestellungen unserer Veröffentlichung sind jederzeit möglich. Einfach eine Mail schreiben!

 

Vernetzte Energie im Quartier

Solaranlagen auf dem Dach, im Hintergrund eine Großstadt

Das Projekt Vernetzte Energie im Quartier trägt vorbildliche Projekte in die Fachöffentlichkeit, die einen Beitrag zum Erreichen der selbstgestellten Berliner Klimaziele leisten.