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Open Data: In zehn Jahren Alltag

  • Rubrik Aus der Stiftung
  • Veröffentlichungsdatum 18.05.2017
Frauke Nippel

Weniger Staus, bessere Luft, kürzere Wartezeit bei der Behörde: Wer möchte, dass wir unsere Städte zukünftig mit Daten besser organisieren, sollte nicht über Open Data sprechen, sondern über Anwendungen und deren Nutzen. Das gilt für Asien genauso wie für Europa und: Letztlich wird sich der offene Umgang durchsetzen. Das sind zwei Ergebnisse der Podiumsdiskussion „Smart means Data“, die wir gemeinsam mit der IHK Berlin im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen organisiert hatten.

In Malaysia nutzt man Open Data, um Fluten vorherzusagen, das Dengue-Fieber zu bekämpfen und die Reisversorgung zu verbessern. Was Somasundaram Nagppan von  der Malaysia Digital Economy Corporation – MDEC vorstellte, klang erst mal wie: Andere Länder, andere Sorgen. Doch bei der anschließenden Diskussion wurde schnell deutlich, dass die Herausforderungen in Asien denen in Europa sehr ähneln. 

Packen wir's an!

  • fehlende Standardisierung: Technisch ist es eine große Herausforderung, die verschiedenen Daten in den sehr unterschiedlichen Formaten zu verstehen und mit anderen Daten zu verknüpfen, die nach höchst individuellen Überlegungen aufbereitet und abgespeichert wurden.
  • Mentalität: Während die Community begeistert ist von den Möglichkeiten, die Open Data bietet, sind die Themen in der Öffentlichkeit noch nicht angekommen. Besonders in Deutschland kommt ein gewisses Misstrauen hinzu, dass die Leute davon abhält, Daten mit staatlichen Stellen zu teilen.

Startups, die offene Daten nutzen und daraus einen Mehrwert für ihre Kunden und die Stadtgesellschaft schaffen, sind gute Botschafter für Open Data. Viele erfolgreiche Anwendungen verlaufen unter der öffentlichen Wahrnehmungsschwelle; etwa da, wo komplexe Hintergrundprozesse durch Datenanalyse optimiert werden und so viel Geld gespart wird. Ist Open Data der Nährboden für die nächsten „Hidden Champions“? Jedenfalls wird es zukünftig noch stärker darauf ankommen, offene Daten durch geeignete Tools auch für Nicht-Experten zugänglich zu machen.

Was habe ich von Open Data?

Einig waren sich alle auf dem Podium, dass Open Data sich trotz der diskutierten Hindernisse durchsetzen wird und in zehn Jahren niemand mehr ernsthaft über Sinn und Zweck von Open Data diskutieren wird. Eventuelle Vorbehalte gegenüber Künstlicher Intelligenz, die als Thema zum Schluss noch in die Diskussion einflossen, werden die Entwicklung nicht behindern. Für sie gilt genau wie für Open Data: Der persönliche Nutzen wird letztlich darüber entscheiden, dass und welche technologischen Möglichkeiten sich durchsetzen und welche Daten veröffentlicht werden. Aufgabe der Politik wird es sein, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Entwicklung möglich machen.

Auf dem Podium diskutierten:

Moderiert wurde die Veranstaltung von Markus Schranner, Vorstandsvorsitzender, Startup Germany e.V.